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Merkblatt zur Low-Level-Lasertherapie bei chronischen Innenohrerkrankungen.

Was ist Low-Level-Laser-Therapie (LLLT)?

Laserlicht in richtiger Qualität bewirkt eine gesteigerte Energieversorgung der Zellen. Hierdurch können die Zellen ihre zellinternen biologischen Prozesse gestärkt ausführen. Einer dieser Prozesse ist die Zell-Reparatur, die bei allen Körperzellen von diesen selbst versucht wird. Natürlich ist ein Unterschied, ob eine Hautoberfläche bestrahlt wird, oder ob das Innenohr erreicht werden soll. Das Ziel der Bestrahlung ist, eine ausreichende Menge Photonen mit bestimmten Eigenschaften in die Cochlea (Hörschnecke) zu bringen. Hierdurch ergibt sich, dass nicht jeder Laser für das Innenohr eine Low-Level-Lasertherapie darstellt. Die Wirkung der richtigen LLLT jedoch auf die Zellkraftwerke (Mitochondrien) und die Zellenergie ist ebenso sicher gegeben, wie Sonnenlicht bestimmte Pigmentveränderungen in der Haut bewirkt.

Die richtige Qualität der Laserstrahlung.

Es gibt etliche Parameter der Qualitätsbestimmung. Wellenlängen um 650 nm (sichtbares rotes Licht) und von 780 nm bis 930 nm (unsichtbar nahe infrarot) haben bislang die beste Wirkung aufzuweisen. Längere Wellen dringen hierbei tiefer in das Gewebe als kürzere. Im Gewebe verläuft die Ausbreitung des Laserlichtes nicht mehr linear, sondern nach komplizierten Regeln. Homelaser sind schon ab einer Leistung ab 5 mw erhältlich, das ist der 10.000ste Teil einer 50-Watt Lichtquelle. Auf Grund eigener Erfahrungen und div. Forenbeiträge halten wir mindestens 30 mw als Power für erforderlich. Laser kann als kontinuierlicher Strahl aber auch gepulst ausgegeben werden. Höhere Leistungen - bis 500 mw - werden durchweg gepulst ausgegeben, es sind unterschiedliche Pulsungen möglich. Der Abstand zur Laserquelle, die Zielgenauigkeit, die Spreizung des Laserstrahls und die Strahlungsminderung durch das Gewebe dazwischen bestimmen die tatsächliche Lichtenergie an der Cochlea. Die Wirkung der LLLT auf die Innenohrzellen ist so, dass ein Zuwenig eben nichts bewirkt und ein Zuviel sich hemmend auf die Regenerierung auswirkt. Dazwischen gibt eine optimale Dosis. Nicht jede Laserbehandlung kann das sicherstellen. Nicht jeder Home- oder auch Praxislaser erreicht aufgrund seiner Konstruktion das Innenohr in ausreichendem Maße.

Verlauf der LLLT: Die richtige Laser-Qualität und Dosierungszeiten und Pausen sind entscheidend für den Erfolg einer LLLT.

Die Lasertherapie stellt sich für den Patienten im Allgemeinen nicht als eine lineare Verringerung der Beschwerden dar. Je nachdem, welche Zellstrukturen gerade regenerieren, ergeben sich die Art und Spürbarkeit der Veränderungen. Auch kann ein Tinnitus zu Beginn der Behandlung unruhiger werden, das ist ein Zeichen der Wirksamkeit der LLLT, also positiv. Die Hörempfindlichkeit nimmt zu. Die Verhinderung von Lärmbelastungen für das Ohr ist wichtig, auch Stress ist möglichst zu vermeiden. Weiterhin sind ausreichende Pausen der Laseranwendung sehr wichtig. Die Regenerierung braucht ihre Zeit, das kann man nicht durch Laserpower ersetzen. Dieses gilt besonders auch für Homelaser, da hier ja der Patient alleine Dauer und Häufigkeit bestimmt. Eine erfolgreiche LLLT versetzt die Cochlea nach einer abzuwartenden Regenerierungszeit in einen besseren biologischen Zustand und vermindert damit die Beschwerden.

Realistische Erwartungen der LLLT bei chronischen Innenohrerkrankungen.

Der Zeitpunkt für den Beginn einer LLLT ist im Normalfall, wenn die Schulmedizin und ggfs. auch andere Versuche ausgeschöpft sind, also oft erst nach Jahren. Jeder Tinnitus oder auch Morbus Menière ist ein individueller Sachverhalt, und wann und ob eine Besserung eintritt, ist nicht sicher voraussehbar.
Wenn man innerhalb von 6 Monaten nach den entsprechend der Schädigung durchgeführten Behandlungen (Anzahl ist abhängig vom Ausgangsbefund) keinerlei Veränderungen bemerkt, so ist diese Therapie als nicht erfolgreich einzustufen. Auf Grund der komplexen Struktur der Nervenzellen im Innenohr benötigt die Reparatur Zeit, denn die Regenerierung findet in kleinsten Schritten statt. Zitat eines erfahrenen Patienten: "Ich glaube, es ist wichtig, dass die Menschen wissen, dass es eine recht lange Zeit dauern kann, bis jemand eine gute Verbesserung erreicht. Zu viele beenden ihre Therapie, wenn es ihnen nicht innerhalb von 2 bis 3 Monaten schon recht gut geht."
Wer diese regenerative Medizin versucht, sollte bereit sein, es auch bis zum bestmöglichen Ergebnis durchzuhalten.

Die Laserbehandlung lässt sich über eine lange Zeit hinweg wirkungsvoll einsetzen und führt auch nach Jahren noch zu weiteren Besserungen.

Wichtig für Homelaser-Anwender: Der Hörgang muß sauber sein. Ggfs. selbst ein Otoskop kaufen und vom Partner in die Ohren schauen lassen.
(Amazon ca. 40 Euro.) Zum Reinigen hilft vielleicht eine "Ohrenspritze" (Gummiball mit Spritzdüse für Wasser, Apotheke).

 

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